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“Go tell it on the Mountain” ein voller Erfolg

Innovatives Konzert mit How-to-Anleitung für Spiritual-Lieder

Die Gospel-Connection Karlsruhe – unter der Leitung von Johann J. Beichel (rechts) füllte die vollbesetzten Kapelle im St. Paulusheim mit Spirituals and Gospels vom Feinsten. Beim Benefizkonzert „Go tell it on the Mountain“ der Gospel-Connection Karlsruhe in der Kapelle des St. Paulusheimes ging so manchem ein Licht auf, und das nicht nur als die hervorragende Solistin Rosemara Ribeiro „This little light of mine“ anstimmte. Mit hellen Stimmen und strahlendem Gesang boten die sechs Frauen eine mit den bekanntesten Gospels und Spirituals gefüllte Stunde des Gesangs, der an den Süden der USA erinnerte und das „Feeling“ authentisch in das kalte Bruchsal rüber brachte.

Alleiniger Arrangeur, Dirigent, Keyboard-Begleiter, Sänger sowie Initiator des Ensembles und des Konzertes, Prof. Dr. Johann Beichel, nutzte eine Gesangspause, um dem vollbesetztem Haus an einem Beispiel die Entstehung eines Spirituals „live“ zu demonstrieren. Anhand eines zufällig ausgewählten Psalm Textes, der Interaktion mit dem Publikum und einer einfachen, spontan kreierten Tonfolge entstand ein neues Lied zum Psalm 89 („Let the heavens praise thy wonders“) vor den Augen und Ohren des aufmerksamen Publikums, dass die ersten musikalischen Gehversuche des Acht-Takters auch zaghaft gesanglich unterstützte. Nach „Sing a new Song to the Lord“ verkündete Johann Beichel stolz: „Das war kein Spiritual und auch kein Gospel, sondern ein Beichel!“, machte aber kein Geheimnis daraus, dass beim Arrangieren auch immer wieder Melodien verworfen oder grundlegend verändert werden müssen. „Ich habe allein schon hunderte von Melodien verworfen,“ berichtete er nach dem Konzert. Nur die besten, einprägsamsten und singbarsten kommen eben zum Vortrag, ebenso wie die schönsten Eigenarrangements der bekannteren Lieder.

Der Funke sprang über – das Publikum hing nicht nur an den Lippen der Gospelsängerinnen sondern erbrachte Eigenleistung in Form von Klatschen und Mitsingen.Überhaupt lebte das Konzert von einer spürbaren Spontaneität und Interaktion. Die fünf Sängerinnen (Sabine Neck, Renate Baumann, Claudia Gamer, Antja Völz und Tabea Raidt), allesamt Musiklehrerinnen oder selbst Chorleiterinnen sowie die aus Brasilien stammende Rosemara Ribeiro – ihres Zeichen Opernsängerin in der Elternzeitpause – konnten durch viel Gefühl, Können und Erfahrung die von der Improvisation lebenden Arrangements stilecht und gesanglich mitreißend darbieten und somit das Publikum immer wieder zum mitklatschen und mitsingen animieren. Musikalisch begleitet wurden die bekannten Lieder wie „Oh, Happy Day“, „Amazing Grace“ oder „Hold up your light, Christian“ auf dem Keyboard (Johann Beichel) und auf dem Xaphoon, ein aus Hawaii stammendes Holzblasinstrument, durch Tabea Raidt.

Ob „Good news“, „Amen“ oder „Deep River“ – alle Beiträge entwickelten ob der vielseitigen Darbietung eine gewisse Eigendynamik und verbreiteten die gewünschte Atmosphäre. Diese fiel natürlich bei dem getragenen „Deep River“ ganz anders als bei dem schwungvollen „Over my head“ aus.
Zwar kam das Publikum nicht in den Genuss „aller 87 Strophen“ von „Go down, Moses“, aber dafür verließ man die Kapelle mit viel Hintergrundwissen über dieses Liedgenre und mit der Genugtuung den schwerstkranken, sterbenden und trauernden Menschen in der Region durch eine Spende geholfen zu haben. Hierauf gingen sowohl Rotary Präsident Georg Steibl, der in seinen einleitenden Worte auch auf die Geschichte der Gospel-Tradition einging, sowie FÖHD-Vorsitzender Peter Hummel, der den Hospizgedanken dem Publikum zum Schluss näher brachte, ein. Dadurch machte das rührige Publikum, das als Hände haltende Menschenketten zum Schluss bei „We shall overcome“ kräftig und inbrünstig mitsang, viel Gebrauch der Spendenkörbchen. Auch Dank des Engagements des Rotary Clubs Bruchsal-Schönborn wurden insgesamt über 2200 Euro an den Förderverein des Ökumenischen Hospizdienstes an diesem Abend gespendet.