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Ehrenamtliches Engagement beim Ökumenischen Hospiz-Dienst

Nur ein bisschen Zeit – aber es stärkt mich als Mensch.

Martina Krause (55) hat in ihren Kindertagen in einem Vorarlberger Dorf schon früh miterlebt, wie Alte und Sterbende der Dorfgemeinschaft versorgt wurden. Seit 2016 ist sie beim Ökumenischen Hospiz-Dienst der Caritas tätig und möchte diese bereichernden Erfahrungen gerne weitergeben.

„Eigentlich sind wir auch Wegbegleitung und Entlastung für die Angehörigen.  Wenn man Wochen und Monate lang Schwerstkranke Menschen pflegt so ist dies sehr kräftezehrend. Um so wichtiger wird es dann ab und zu an sich selbst zu denken und sich eine Auszeit zu gönnen, zum Beispiel ein Friseurbesuch oder ein Spaziergang mit Freunden, was auch immer der pflegende Angehörige braucht. Dafür sind wir Hospizbegleiter auch da- wir springen dann ein und bleiben so lang bei dem Schwerstkranken.

Frau Krause hat die besondere Ausbildung zur Hospizbegleiterin als notwendig und sehr hilfreich erfahren. Wer möchte sich schon mit dem eigenen Tod beschäftigen? Die Gespräche und Auseinandersetzungen mit diesem Thema in der Gruppe nehmen die Angst und sind sehr bereichernd. Gleichzeitig entwickelt sich innerhalb der Teilnehmergruppe in kurzer Zeit ein inniges und offenes Vertrauens-Verhältnis.

Ehrenamtliche Hospizbegleiter, wie Frau Krause betreuen Menschen in Privathaushalten, Seniorenheimen und Krankhäusern, manchmal auch stellvertretend für Angehörige, denen es aus verschiedenen Gründen manchmal nicht möglich ist, diese letzte Zeit miteinander zu verbringen. „Ich bekomme so viel zurück, interessante Lebensgeschichten, Gesten der Dankbarkeit – und es ist nur ein bisschen Zeit, aber es stärkt mich als Mensch.“

Wie gestaltet sich Hospizarbeit in Corona-Zeiten? Geht jetzt alles übers Telefon? Frau Krause verneint. „. Auch Angehörigen hilft die telefonische Begleitung:  Worte des Trostes, des Verständnisses, der Wertschätzung sind Balsam für die Seele in Krisensituationen. Ganz Besonders wenn Angehörige nicht die Möglichkeit haben in den letzten Stunden eines lieben Menschen anwesend sein zu können, wie zum Beispiel in Krankenhäusern – derzeit durch das Besuchsverbot noch verschärft- oder Pflegestationen.

Rituale während des Sterbeprozesses oder wenn ein Mensch verstorben ist können sowohl für den Betroffenen als auch für die Hinterbliebenen aber auch für uns von großer Bedeutung sein und sehr hilfreich – auch diese sind Bestandteil der Hospiz-Begleiter Ausbildung und werden von uns im Einverständnis mit den Familien durchgeführt. Für uns Hospizbegleiter ist es wichtig über unsere Erlebnisse und Erfahrungen sprechen zu können- dies ist auf Grund unserer Schweigepflicht und des Datenschutzes nur im Rahmen unserer sechswöchigen Supervison bzw. wie wir es nennen Praxisbegleitung möglich. Sie hilft den Kolleginnen und Kollegen, Schwierigkeiten zu bewältigen. „Es wäre toll, wenn ein paar mehr Männer mitmachen würden. Männliche Begleitung ist sehr gefragt, auch nur eine begrenzte Stundenzahl, z.B. abends als Hospizbegleitung da zu sein, ist möglich.“

„Allen Teilnehmenden der Ausbildung ist es freigestellt, die Tätigkeit beim Ökumenischen Hospiz-Dienst aufzunehmen. Manch Eine/r macht die Ausbildung auch „nur für sich“. Wer in das Ehrenamt einsteigt gestaltet die hospizlichen Begleitungen selbst in Abstimmung mit den begleiteten Familien. Wir bestimmen wieviel Zeit wir verschenken möchten und können jeder Zeit eine Auszeit nehmen- da gibt es keine Vorgaben.“

„Ich bekomme so viel zurück, ein tolles Ehrenamt. Manchmal bleibt man mit den Angehörigen über einen längeren Zeitraum verbunden, das macht mich stolz. Wir haben ein kleines bisschen dazu beigetragen, dass nicht nur Leid sondern auch Hoffnung erlebt wird.“

Wenn Sie sich für die Ausbildung im Ökumenischer Hospiz-Dienst interessieren nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns über Ihren Anruf!

Claudia Kraus Tel.: 07251 8008-58 Sprechzeiten 8.00 Uhr – 16.00 Uhr

(Text: Constanze Spranger)

Martina Krause

Martina Krause