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Kunstaktion „Bevor ich sterbe möchte ich…“ in Fußgängerzone

Hospiz- und Palliativgruppen gemeinsam am Welthospiztag

Anlässlich des Welthospiztages kam die seit 2011 weltweit vertretene Kunstaktion „Before I die…“ nach Bruchsal. Auf vier schwarzen Tafeln konnten alle Anwesenden und Passanten mit bunter Kreide ihren Herzenswunsch, der sich noch vor dem Tod erfüllen sollte, schreiben.

Bis zum Ende der Aktion waren die Tafeln voll – die letzten Wünsche-Äußerer mussten schon buchstäblich „zwischen den Zeilen“ schreiben. Aber auch sie vervollständigten den Satz „Bevor ich sterbe möchte ich…“ mit ihren Wünschen – und da gab es ganz unterschiedliche: „nach Mexiko“, „im Weltraum fliegen“, „Fische haben“, oder „mich mit meiner Familie versöhnen“. Besonders stach das auf Arabisch geschriebene „mit meiner Mutter sprechen“ hervor. Philosophisches wie „im Hier und Heute leben“ oder Gesellschaftliches wie „eine soziale Revolution erleben“ war genauso vertreten wie das Religiöse, zum Beispiel durch „an meinen Auferstehungsglauben festhalten“. Es wurde viel gelesen und diskutiert.

Die Kunstaktion „Bevor ich sterbe…“ stieß in Bruchsal auf großes Interesse und regte zum Diskutieren an.

Mitglieder beider regionalen ambulanten Hospizgruppen (Ambulante Hospizgruppe Bruchsal und Ökumenischer Hospiz-Dienst) sowie Mitarbeiterinnen beider Palliative Care Teams (PCT Arista und PCT des Onkologischen Schwerpunktes Karlsruhe) standen mit Informationen über ihre Angebote parat. Sie informierten erstmalig gemeinsam über ihre Dienste und beantworteten Fragen über die Themen „Sterben, Tod und Trauer“. Viele Passanten waren über die Angebotsvielfalt sichtlich überrascht. Viele wissen nicht, dass ein würdevolles, begleitetes Sterben sowohl zuhause als auch in stationären Einrichtungen auch in Bruchsal und Umgebung möglich ist.
Der Leser einer überdimensionierten Zeitung saß als Blickfang für den Stand in der Kaiserstraße. Kinder schickten Riesen-Seifenblasen in den Himmel und zwei Straßenmusikanten sorgten für Kurzweil.

Auch Landkreis Sozialdezernent Peter Kappes äußerte ein Herzenswunsch bei der Kunstaktion „Bevor ich sterbe…“
In kurzen Interviews gaben Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, die die Bruchsaler Friedhöfe zu Orten der Begegnung machen möchte, und der Landtagsabgeordnete Uli Hockenberger auch persönliche Einblicke in ihre eigenen Erfahrungen mit Sterben, Tod und Trauer. Peter Kappes, Sozialdezernent im Landkreis Karlsruhe, wies auf den hohen Stellenwert und den weiteren Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung hin. Dr. Christian Waterkamp, Leiter des Evangelischen Altenzentrums Bruchsal, berichtete über das Bestreben stationärer Einrichtungen, den Tod als Teil des Lebens zu integrieren.
Das Ziel der Aktion – die Themen Sterben, Tod und Trauer aus der Tabu-Zone und in die Gesellschaft zurück zu holen sowie die regionalen Angebote für schwerstkranke, sterbende und trauernde Menschen bekannter zu machen – wurden von beiden Hospizdiensten und Palliative Care Teams erreicht.

Bis Mittwochnachmittag kann das Bruchsaler-Kunstwerk in der Sparkasse Kraichgau am Friedrichsplatz in Bruchsal noch angeschaut werden.