
„3plus“ und Hermann Dischinger brachten den Sängersaal zum Toben – Benefiz für die Hospizarbeit
Die Benefizveranstaltungen des Fördervereins Ökumenischer Hospiz-Dienst (FÖHD) sind immer für eine Überraschung gut. So auch am Freitagabend im Mingolsheimer Sängerheim, wo der FÖHD das „kleinste Quartett der Welt“ – die drei (fast) a capella Sänger von „3plus“ – und Mundartautor Hermann Dischinger in einem Programm präsentierte.
„3plus“ entpuppte sich als absolut harmonisches Ensemble mit einer unglaublichen Bandbreite. Ob „Fields of barley“ oder Klassiker von Simon & Garfunkel, ob Maffays „Und es war Sommer“ oder „Mir im Süden“, „Jo“ Kraus, Matthias „Rafter“ Heißler und Dominik „Kiwi“ Knebel glänzten mit stimmiger Musikalität, viel Humor und hervorragender Gitarrenbegleitung. Wär der Name „Comedian Harmonists“ nicht schon vergeben – für „3plus“ wäre es auch eine sehr passende Bezeichnung. Bei Hits wie „Africa“ von Toto oder „Time after Time“ sowie bei „Good old a capella“ war das Publikum ob des perfekt abgestimmten Gesangs kaum noch zu bändigen.

Das „kleinste Quartett der Welt“ heißt „3plus“ und besteht aus (von links) „Jo“ Kraus, Matthias „Rafter“ Heißler und Dominik „Kiwi“ Knebel sowie einer Gitarre. Am Freitag begeisterten sie im Sängersaal in Mingolsheim zu Gunsten der Hospizarbeit.
Da hatte es der „heimliche Top Act des Abends“, wie die Band Hermann Dischinger nannte, nicht einfach. Dennoch gelang es ihm mit Bravour die zugespielten musikalischen Bälle immer wieder aufzufangen und meisterlich, mundartlich weiter zu werfen. So folgten auf das eigene „Essens-Medley“ der Band Dischingers Erlebnisse im Bruchsaler Schlachthof und die Feststellung, dass er doch noch als gute Knochensuppe durchgehen könnte. Mit der Feststellung, dass „nix ewig hebt“ aber man die wichtigsten Dinge im Leben geschenkt bekommt, schlug er auch den Bogen zum Ökumenischen Hospiz-Dienst, dessen wertvolle Dienste für schwerstkranke, sterbende und trauernde Menschen auch in Zukunft kostenfrei bleiben sollen. So charmant mehrfach auf die Spendensammlung des Abends hingewiesen, kam das Publikum dieser Bitte der Akteure gerne nach.
Im Wechsel genoss das zahlreich erschienene Publikum musikalische Leckerbissen und sprachlich hochwertige Häppchen. Ein Quodlibet zwischen „99 Luftballons“ und „I feel it in my fingers“ meisterte „3plus“ genauso mühelos wie Hermann Dischinger mit seiner modernen Variante des selbstübersetzten „Struwwelpeters“ auf Badisch das Publikum mitriss. Beide Acts erhielten jeweils stehende Ovationen und mussten mehrere Zugaben geben. Bei dem zum Schluss getragenen und träumerisch dargebotenen „The Rose“ als Abschlusslied herrschte absolute Stille im Saal, ehe noch einmal frenetischer Applaus losbrach.
Wer das Anliegen der Akteure – die Unterstützung der Arbeit des Ökumenischen Hospiz-Dienstes – ebenfalls unterstützen möchte, kann unter IBAN DE80 6635 0036 0000 0399 00 bei der Sparkasse Kraichgau (BIC: BRUSDE66XXX) eine Spende überweisen.

Mundart-Lokalmatador Hermann Dischinger forderte Lachsalven mit seinen Gedichten und Gedanken, berührte aber auch mit Nachdenklichem und Nostalgischem.