Edo Zanki versammelte namhafte Musiker zum großen Benefizkonzert in der Lutherkirche Bruchsal
Erlös geht an den Förderverein des Ökumenischen Hospizdienstes Bruchsal
500 Besucher feierten die Künstler mit Standing Ovations
Welch ein Ereignis, was für ein wunderbarer Abend für alle Sinne. Edo Zanki, Karlsdorfer Sänger und Produzent, hatte sich am vergangenen Freitag mit fünf weiteren namhaften Größen der Musikszene für ein besonderes Benefizkonzert in der Lutherkirche Bruchsal zusammengetan. Alle Künstler haben einen christlichen Hintergrund und waren in der Vergangenheit schon in Kirchen aufgetreten. Sie hätten „spontan und ohne nachzudenken“ zugesagt, als sie im Vorfeld gefragt wurden, ob sie mitmachen würden. Neben dem „Paten des deutschen Soul“ Edo Zanki – der zu Beginn angesichts der voll besetzten Kirchenbänke spontan „Was für ein herrlicher Anblick“ ausgerufen hatte – waren beim emotionalen Konzert, dessen Erlös aus freiwilligen Spenden dem Förderverein des Ökumenischen Hospizdienstes Bruchsal zugute kommt, auch Söhne Mannheims-Keyboarder Florian Sitzmann aus Untergrombach und der Heidelberger Singer/Songwriter Johannes Falk – ein Erneuerer der christlichen Rock- und Popmusik-Szene – für die gute Sache am Start.
Mit dem Ehepaar Cae und Edward „Eddie“ Gauntt aus Graben-Neudorf, die mit Sohn Luke (Cajon, Gesang) gekommen waren, unterstützten weitere hochkarätige Interpreten, die früher bereits bei Zankis Formation „4Your Soul“ oder den Söhnen Mannheims ihre Klasse zeigten, den seelenvollen Sänger Edo Zanki, der als einer der einflussreichsten Künstler unseres Landes gilt. Kammersänger Eddie Gauntt wurde einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als er im Jahre 2008 im Wiener Ernst-Happel-Stadion vor dem Finale zur Fußball-Europameisterschaft die deutschen Nationalhymne sang. „Unsere Wege haben sich in der Vergangenheit auf vielfältige Weise immer wieder gekreuzt“, bekundete Organisator Edo Zanki im Vorfeld. Jetzt standen sie gemeinsam auf der Bühne vor dem Altar der Lutherkirche und die Besucherschar im mit 500 Menschen voll besetzten Gotteshaus lauschte Songs, die von Herzen kamen und ans Herz gingen. Cae Gauntt begeisterte unter anderem mit dem eindringlichen Stück „Was uns bleibt“, dem Titelsong ihres gleichnamigen Soloalbums. Im Duett mit Ehemann Eddie brachte sie mit dem Gänsehaut verursachenden Evergreen „Somewhere“ aus der West Side Story außerdem ein Stück Musikgeschichte ein. Nicht minder bewegend Eddie Gauntt’s Interpretation „You’ll Never Walk Alone“ oder Florian Sitzmann’s, leicht Country-lastiges, Stück „Für die, die zurückbleiben“. „Ich bau‘ uns eine neue Welt“ hieß ein Song von Johannes Falk, entliehen seinem neuen Album „360 Grad“, das im Frühjahr veröffentlicht wird.
Einen Video-Bericht zum Konzert finden Sie bei landfunker.de
Der herausragende Klavierspieler (der in seiner Performance ein wenig an Herbert Grönemeyer erinnert) gab mit weiteren Liedern wie „Himmel auf Erden“ oder „Der alte Mann“ einen melancholischen und zugleich kraftvollen Rundumblick auf das Leben, der tief ging und berührte. Schließlich verzauberte Edo Zanki mit dem Stevie Wonder-Klassiker „If It’s Magic“ aus seinem „Hautnah“-Konzertprogramm sowie „You Ever You Make Me“. Mit dem gemeinsam interpretierten Simon & Garfunkel-Hit „Bridge Over Troubled Water“ ging das knapp zweistündige Konzertereignis viel zu schnell zu Ende, doch die begeisterten Besucher feierten die Künstler mit Standing Ovations, wollten mehr. „Für diesen vollkommen unwahrscheinlichen Fall haben wir uns vorbereitet“, so ein gut aufgelegter Edo Zanki, der mit seinen Freunden, die sich erst am Nachmittag zu einer gemeinsamen Probestunde eingefunden hatten, als Zugabe Bette Midler’s Foreversong „The Rose“ zum Besten gab. Allesamt standen sie für ein eindringliches, nachhaltiges Konzerterlebnis, bei dem auch viel gelacht wurde. Eingangs hatte Dr. Peter Hummel, Vorsitzender des Fördervereins, Besucher und Künstler begrüßt und die drei Schwerpunkte der Hospizarbeit genannt. Neben dem Kerngeschäft, der Aus- und Weiterbildung ehrenamtlicher Hozpizbegleiter mit Supervision und Beratungen, beinhaltet die Trauerbegleitung ein breit gefächertes Angebot. Die im Aufbau befindliche spezialisierte, ambulante Palliativversorgung im nördlichen Landkreis Karlsruhe ist ein weiterer, wichtiger Baustein. Sie umfasst die Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung und einem ausgeprägten Symptomgeschehen. Für alle diese Dinge werden die Spendengelder verwendet.
Ganz am Schluss gab es vom Förderverein-Vorsitzenden für die strahlenden Künstler natürlich ein Präsent für den Nachhauseweg. Die Kommentare der Kirchenbesucher lauteten „Überwältigend“, „Einmalig“ oder „Einfach wunderbar“. Was spricht dagegen, schon bald ein weiteres Benefizkonzert anzugehen? „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Gesicht der Welt verändern“, lautet eine afrikanische Weisheit. Getreu diesem Motto wirkt auch der Förderverein des ambulanten Ökumenischen Hospizdienstes Bruchsal mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Text und Fotos: © Hans-Joachim Of