(ris). „Wenn Musik der Klang des Lebens ist, dann war das heute Abend eine ganze Menge Leben,“ so ein zutiefst beeindruckter Dr. Peter Hummel, Vorsitzender des veranstaltenden Förderverein des Ökumenischen Hospizdienstes (FÖHD), nach dem Benefizklavierkonzert mit Dominik Stadler im Kammermusiksaal des Bruchsaler Schlosses. Der junge Pianist aus Ubstadt-Weiher hatte zuvor auf hervorragende Weise demonstriert wie sehr er Musik „lebt.“
Mit Werken wie Bachs Präludium und Fuge f-moll (BWV 881, WK II) oder Schuberts Impromptus in As-dur oder f-moll (Opus 90 Nr. 4, D 935 und Opus 142 Nr. 4, D935) zeigte er sämtliche Finessen seiner seit seinem achten Lebensjahr einstudierter Fingerfertigkeit auf den Tasten.
Ungläubig saß das Publikum in dem Konzert und hörte erstaunt welche Emotionen der frischgebackene Abiturient dem Flügel entlocken konnte. Ob Saint-Saëns „Etude en forme de valse Des-Dur“ (Opus 52 Nr. 6) bei dem jeder Fingerlauf wunderschöne Klang- und Stimmungsbilder zeichnete oder bei Beethovens Sonate f-moll (Opus 57), nach dessen Allegro ma non troppo „Bravo“-Rufe durch den Saal hallten, Dominik Stadler verband sich mit dem Instrument und wurde Teil der Werke, nicht nur Wiedergeber. So spürte man förmlich Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“ und Haydns Esprit oder Einfühlsamkeit in den Sätzen der Sonate F-dur (HOB XVI/23).
Hochkonzentriert spielte sich der junge Vorstudent an der Hochschule für Musik in Freiburg auswendig durch sämtliche Stücke. An den Wochenenden übe er bis zu zehn Stunden am Tag, so Stadler, der vor vier Wochen einen 2. Preis bei einem internationalen Wettbewerb für Klavierduos in Tschechien gewann. Dass sich der Übungsaufwand rentiert würde wohl jeder Besucher dieses Benefizkonzerts zu Gunsten der Hospizarbeit im nördlichen Landkreis Karlsruhe bestätigen.
Dass er sich nicht nur der Klassik widmet zeigte Dominik Stadler auch mit einer Zugabe der „Toccatina Nr. 3“(aus „8 Concert Etudes“) des zeitgenössischen Komponisten Nikolai Kapustin, bei dem sich Jazz und Klassik durch Stadler temperamentvoll vereinten.
Das Benefizkonzert wurde möglich durch Stadlers vollständiger Verzicht auf eine Gage, sowie durch die Unterstützung der Stadt Bruchsal und des Blumenhauses Siegele. Der FÖHD unterstützt die Arbeit des ambulanten Ökumenischen Hospizdienstes, der sich seit 16 Jahren in Bruchsal und Umgebung um sterbende und trauernde Menschen kümmert.
Bildbeschreibung:
Klavier-Ausnahmetalent Dominik Stadler begeisterte die Zuhörer im Kammermusiksaal im Bruchsaler Schloss. (Foto: ris)