Ökumenischer Hospiz-Dienst und Caritas Sozialstationen dürfen Spezialkurse nun selbst anbieten
Zukünftig können die Sozialstation Bruchsal und der Ökumenische Hospiz-Dienst besondere Kurse für Menschen, die einen Angehörigen in einer palliativen Situation pflegen, anbieten.
Claudia Kraus, Koordinatorin des Ökumenischen Hospiz-Dienstes und Sabine Dorwarth, Pflegefachkraft der Caritas Sozialstation Bruchsal, haben erfolgreich einen Lehrgang des Hospiz- und Palliativverbandes Baden-Württemberg absolviert. Die beiden frischgebackenen „Mentorinnen für Palliative Versorgung zu Hause“ können spezialisierte Kurse für pflegende Angehörige anbieten. „Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die einen Angehörigen haben, der an einer voranschreitenden und nicht heilbaren Erkrankung leidet“, so Claudia Kraus. „Der Fokus in diesem Stadium nicht mehr auf kurative Erfolge sondern auf palliative Linderung.“

Claudia Kraus (links) und Sabine Dorwarth sind nun Mentorinnen und dürfen spezialisierte Kurse für Menschen, die einen Angehörigen in einer palliativen Situation pflegen, anbieten.
Entsprechend behandeln diese Kurse Themen wie Schmerztherapie, pflegende Maßnahmen am Lebensende, Mundpflege und Einreibungen oder der Einsatz zum Beispiel von Aroma-Ölen. „Aber auch der Pflegende lernt auf sich selbst zu achten“, betont Sabine Dorwarth. Gemeinsam beschäftigten sie sich während des Lehrgangs im Frühjahr daher auch mit dem Thema der sogenannten „Selbstpflege“. Während der Fortbildung konnten beide zudem ihre didaktischen Kenntnisse vertiefen.
Die besonderen Kurse über „Palliative Versorgung zu Hause“, die sie demnächst anbieten werden, müssen jeweils von einer Person aus dem Hospizbereich in diesem Fall mit der Weiterbildung zur Palliativen Fachkraft und einer Pflegefachkraft geleitet werden. In 12 Einheiten erfahren Angehörige etwas über die besonderen Bedürfnisse von Menschen in Palliativ-Situationen und den hospizlichen Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen.
„Es ist eine besondere Aufgabe, einem lieben Menschen am Lebensende beizustehen“, erklärt Claudia Kraus. „Da ist es gut, wenn die Angehörigen auch im pflegerischen Sinne wissen, was sie erwarten könnte. Genau hier möchten wir Hilfestellung leisten.“
Wie in den schon existierenden „regulären“ Hauskrankenpflegekursen, die bereits durch die Sozialstation angeboten und von Sabine Dorwarth durchgeführt werden, geht es aber auch darum, den Angehörigen eine Austauschmöglichkeit in dieser besonderen Situation zu bieten. „Die Erfahrung zeigt, dass es den Angehörigen gut tut, mit gleichgesinnten im geschützten Rahmen über die Belastungen zu sprechen. Sie spüren, dass auch andere Menschen diese Situation durchleben“, ergänzt Sabine Dorwarth.
Zukünftig sollen diese spezialisierten Kurse regelmäßig angeboten werden. Kosten entstehen für die Teilnehmer dank der Kostenübernahme durch die AOK in Baden-Württemberg nicht. Information gibt es unter Telefon (0 72 51) 80 08 58 oder auf diesen Internetseiten.